Einfach losfahren und schlafen, wenn die Müdigkeit einsetzt. Ein Urlaub mit dem Dachzelt ist wahnsinnig flexibel, spontan und abenteuerlich. Aber wo kannst du mit deinem Dachzelt Halt machen und das Lager für die Nacht aufschlagen? Ist es erlaubt, am Straßenrand zu halten, um dort die Nacht zu verbringen oder muss es ein spezieller Stellplatz auf einem Campingplatz sein? Ob Campingplatz oder Wildcampen – wir klären auf, sodass du bestens auf deinen Urlaub zum Campen mit Dachzelt vorbereitet bist.
Wo darf man mit dem Dachzelt campen?
Abgelegene Naturschauplätze, naturbelassene Stellplätze für Wohnmobile oder der nächste Parkplatz – das schöne am Camping mit neuem Dachzelt, ist die Flexibilität. Allerdings gibt es dabei einige Regeln zu beachten, ansonsten können unerwünschte Bußgelder auf dich zukommen. Damit das nicht passiert und du deinen Urlaub in vollen Zügen genießen kannst, findest du hier einen Überblick über verschiedene Parkmöglichkeiten mit deinem Autodachzelt.
Campingplatz mit Dachzelt
Der wohl gängigste Anlaufpunkt beim Dachzelt-Campen ist der Campingplatz. Hier gibt es (saubere) Sanitäranlagen, Strom und WLAN. Oft liegt sogar ein kleiner Supermarkt in der direkten Umgebung. Das ist besonders bequem und erleichtert die Urlaubsplanung immens. Aber wo steht das Auto mit Dachzelt auf dem Campingplatz – bei den Wohnmobilen oder den Bodenzelten? Im Normalfall erhältst du eine reguläre Parzellenfläche wie die Bodenzelte und kannst dich dort ausbreiten. Auch dein Vorzelt und deine Campingausrüstung kannst du hier auspacken.
Du möchtest erstmal ins Campen mit Dachzelt reinschnuppern und nicht so viel Geld für die erste Ausrüstung ausgeben? Für die perfekte Mischung aus Flexibilität und Komfort kannst du dir zum Beispiel ein Dachzelt mieten – ganz unverbindlich und unkompliziert.
Stellplatz fürs Wohnmobil
Neben Campingplätzen gibt es auch spezifische Stellplätze für Wohnmobile – sie sind häufig günstiger, bringen aber auch deutlich weniger Komfort. Sanitäranlagen und WLAN gibt es hier meistens nicht, dafür bist du der Natur besonders nah und auch in der Hauptsaison abseits von vielen Touristen. Achte vor der Buchung aber darauf, ob das Campen mit Dachzelt hier erlaubt ist. Viele dieser Stellplätze sind nur für Wohnmobile mit eigener Toilette zugänglich.
Wildcampen mit Dachzelt
Du hast ein schönes Fleckchen Natur entdeckt und möchtest auf dem Parkplatz dein Dachzelt aufschlagen und wildcampen? Das würden wir dir ohne Vorbereitung nicht empfehlen – Wildcampen ist in Deutschland und vielen anderen Ländern nämlich prinzipiell verboten. Die Regelung ist allerdings nicht einheitlich, sodass es in bestimmten Fällen Ausnahmen gibt. Hier findest du einen Überblick für deinen Campingurlaub. Diese Regeln können sich schnell ändern, kläre deswegen rechtliche Vorgaben vor deinem Urlaub ab.
Hier ist im Dachzelt-Wildcampen verboten, du darfst aber auf Parkplätzen übernachten:
- Belgien: bis zu 24 h auf Parkplätzen und manchmal auch an Autobahnraststätten.
- Deutschland: Auf Parkplätzen darfst du 24 h stehen, um deine Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen. Das Vorzelt solltest du aber lieber eingepackt lassen.
- Frankreich: bis zu 7 Tage auf offiziellen Parkplätzen.
- Irland: bis zu 24 h auf offiziellen Parkplätzen.
Hier ist Wildcampen verboten, mit Erlaubnis des Grundbesitzers, darfst du aber auf privaten Grundstücken campen:
- Dänemark
- Deutschland
- Frankreich
- Großbritannien
- Irland
- Island
- Italien: In einigen Regionen gelten hier schärfere Regeln, die zum Schutz der Umwelt beitragen, zum Beispiel im Piemont, in Apulien oder den Abruzzen.
- Polen
- Rumänien
Hier ist Wildcamping erlaubt – teilweise gibt es aber Einschränkungen:
- Estland: in Nationalparks und ohne Erlaubnis auf privaten Grundstücken verboten.
- Lettland: in Nationalparks und ohne Erlaubnis auf privaten Grundstücken verboten.
- Litauen: in Nationalparks und ohne Erlaubnis auf privaten Grundstücken verboten.
- Schweden
- Finnland
- Norwegen: Dauert dein Aufenthalt länger als 2 Nächte, benötigst du die Erlaubnis des Grundeigentümers. Du musst außerdem weiter als 150 Meter von Wohnhäusern entfernt campen.
- Albanien: in Nationalparks und ohne Erlaubnis auf privaten Grundstücken verboten.
Alternativen zum Wildcamping
Wildcampen ist oft schwierig umzusetzen, gerade weil sich die Regelungen von Bezirk zu Bezirk und Forstgebiet zu Forstgebiet unterscheiden. Aber das bedeutet nicht, dass du mit deinem Dachzelt auf naturnahes Campen in Deutschland und anderen Ländern verzichten musst. Es gibt inzwischen unzählige Alternativen zum Wildcampen, die völlig legal sind.
- Private Stellplätze: Ob Bauernhöfe, Winzer oder Forstgebiet – viele Privatpersonen bieten ihr Grundstück zum Campen an. Oftmals liegen die Grundstücke mitten in der Natur, was echtes Wildcampen-Feeling aufkommen lässt.
- Trekkingplätze: Anders als Campingplätze sind Trekkingplätze weitestgehend naturbelassen – das wirkt sich aber auch auf die Infrastruktur aus. Ausgebaute Sanitäranlagen und WLAN findest du hier nicht. Oftmals ist es auch nicht gestattet, mit dem Pkw inklusive Dachzelt auf dem Autodach zu den Plätzen zu fahren. Das solltest du im Vorhinein prüfen.
- Portale: Ob AlpacaCamping, VanlifeLocation oder roadsurfer – inzwischen gibt es ein Meer an Portalen und Ressourcen für Camper. Hier bieten vor allem Privatpersonen Grundstücke an, bei vielen Portalen findest du aber auch Tipps aus der Community.
Deine Vorteile beim Campen mit Dachzelt
Die Vorteile eines Dachzelts gegenüber eines regulären Zelts oder Wohnmobils sind vielfältig. Während der Flexibilitäs-Fakor bei jeder Art des Campens zum Tragen kommt, überzeugt das Dachzelt mit weiteren Pluspunkten.
- Komfort: Im Vergleich zum Zelten auf dem Boden, bist du im Dachzelt gut gegen Feuchtigkeit und aufsteigende Kälte geschützt und kannst es dir bequem machen. Eine gepolsterte Matratze findet hier genügend Platz und sorgt für erholsamen Schlaf. Hartschalen-Dachzelte sind dabei besonders gut isoliert und schützen vor Nässe.
- Haltbarkeit: Dachzelte sind hochwertiger und bestehen aus robustem Material, was ein klarer Vorteil gegenüber einem klassischen Zelt ist. Dein Dachzelt wird dir viele Jahre gute Dienste leisten und dich vor regnerischem Wetter und Moskitos schützen.
- Flexibel & mobil: Klar, wer campt, ist generell flexibel. Aber mit dem Dachzelt setzt du noch eine Schippe drauf. Der Auf- und Abbau ist schnell geschafft und du kannst jederzeit losfahren und schlafen, wo du möchtest.
Urlaub mit dem Dachzelt: Tipps & Hinweise
Bevor du dich mit deinem Dachzelt auf den Weg machst, wollen wir dir noch einige Tipps und Hinweise mit an die Hand geben. Gerade, was das Fahrverhalten, die richtige Lagerung und die optionale Dachzelt-Versicherung angeht, gibt es einiges zu beachten.
- Fahren mit Dachzelt: Egal, ob es ums Camping mit E-Auto und Dachzelt oder um die erste Fahrt mit dem Dachzelt auf dem Van geht – ein Auto fährt sich anders, sobald das Dachzelt montiert ist. Denke an die im Dachzelt angegebene Höchstgeschwindigkeit, sie liegt zwischen 100 und 130 km/h. Bedenke auch, dass dein Fahrzeug durch das Dachzelt höher ist.
- Lagerung: Damit dir dein Dachzelt jahrelang gute Dienste leistet, ist es wichtig, das Dachzelt richtig zu lagern. Der passende Ort sollte bereits vor der Investition in ein Dachzelt gefunden sein.
- Versicherung: Ob du für dein Dachzelt eine spezielle Versicherung abschließen möchtest, ist dir überlassen. Viele Kfz-Versicherungen schließen das Dachzelt als Lagerung mit ein. Allerdings solltest du dich vor dem Urlaubsantritt bei deiner Versicherung informieren und notfalls eine separate Dachzelt-Versicherung abschließen.